Warum eine Kindertagespflege im Wald?

Die Vorteile

Das Besondere an unserer Kindertagespflege besteht daran, dass wir bei fast jedem Wetter draußen im Gristeder Wald zu finden sind.

Die Kinder spielen mit dem, was der Wald bietet, was der Jahreszeit entsprechend vorhanden ist und was sie gefahrlos nutzen dürfen. Gerade das herumliegende Spielmaterial des Waldes regt zu einem aktiven, schöpferischen und kreativen Spiel an, welches die physische und seelisch-geistige Entwicklung fördert. Zudem stärken die verschiedenartigen Witterungseinflüsse das Immunsystem der Kinder.

Am Boden liegende Baumstämme werden zu Klettergerüsten, große Wurzeln zu Autos und Steine zu Puppen umfunktioniert; Äste und Laub laden zum Gestalten ein. In Matschpfützen wird herumgetollt und aus Stöcken werden Indianerzelte gebaut, die wiederum zum Bestandteil von Rollenspielen werden.

Auf diese Weise kann der natürliche Bewegungsdrang ausgelebt werden. Das Gleichgewicht, die Sinne sowie die Grob- und Feinmotorik werden geschult und gefestigt. Das Überwinden von Hindernissen und die eigenverantwortliche Gestaltung der Spielumgebung fördert das Selbstvertrauen der Kinder. Auch das Sozialverhalten wird durch die Gruppe gefördert. Die Kinder lernen einander bei der Umsetzung ihrer Ideen zu helfen, aufeinander Rücksicht zu nehmen sowie Verständnis und Geduld zu haben indem sie zum Beispiel anderen zuhören oder auf andere warten.

Während regelmäßiger Streifzüge in die nähere Umgebung lernen die Kinder neben der Tierwelt (zum Beispiel Spurensuche) auch noch andere Plätze im Wald kennen und lieben, wie etwa das „Moos-“ und das „Lummerland“.

Die Kinder erfahren, dass jede Jahreszeit andere Stimmungen, Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten hervorbringt und sich dieser Rhythmus stets wiederholt. Nicht nur die Pflanzen- sondern auch die Tierwelt verändert sich ständig. Die Kinder begreifen sich selbst als Teil dieses Kreislaufes.

Wirklich bei jedem Wetter?

In der Tat sind wir bei fast jedem Wetter im Wald, nur bei Sturmwarnung oder sehr starkem Frost weichen wir in die Räumlichkeiten der SSV Gristede aus. Dort ist ein altersgerecht eingerichteter und unseren Bedürfnissen entsprechender Raum vorhanden.

Den Kindern machen weder Regen noch Kälte etwas aus, vorausgesetzt, sie sind passend zur Witterung angezogen. Gerade der Wechsel zwischen den Witterungsarten und die ständige Bewegung an der frischen Luft statt in schlecht gelüfteten Räumen sorgen dafür, dass die Kinder verhältnismäßig wenig an Erkältungskrankheiten leiden.

Die Unfallgefahr beim Spielen im Wald ist äußerst gering, weil der Waldboden für weiches Fallen sorgt und die dort vorkommenden Naturmaterialien weder scharf noch hart sind.

Welche Gefahren gibt es?

Um Vergiftungen und Infektionen vorzubeugen, bringen wir den Kindern bei, nichts aus dem Wald zu essen. Wegen der Verletzungsgefahr darf mit Stöcken in der Hand nicht gerannt, blanciert und geklettert werden. 

Zecken und Mücken sind natürliche Bewohner des Waldes, deshalb muss immer mit einem Befall gerechnet werden. Aus diesem Grund tragen die Kinder auch im Sommer lange Kleidung und eine Kopfbedeckung. Sie sollten täglich auf Zeckenbefall untersucht werden.

Für den Notfall haben die Tagesmütter natürlich immer einen Erste-Hilfe-Kasten und ein Mobiltelefon dabei.